Sachsenburg

Geschichte

Um 1210/30 lässt sich die Existenz der Burg anhand archäologischer Funde sicher nachweisen. Bauherren waren offenbar die Herren von Mildenstein. Nach der Zerschlagung ihrer Herrschaft im Zusammenhang mit dem Mildensteiner Zehntenstreit durch Markgraf Heinrich den Erlauchten im Jahre 1232 ging die Herrschaft in den Besitz dieses Wettiners über. Um die Mitte des 13. Jahrhunderts wurden auf Sachsenburger Flur auf dem Treppenhauer reiche silberhaltige Blei- und Kupfererzfunde gemacht; es entstand die Bergstadt Bleiberg, die nach der Mitte des 14. Jahrhunderts "wüst fiel". In der Zeit des „Bergsegens“ diente die Sachsenburg zum Schutz des Bergbaus. Am Ende dieser ersten reichen Bergbauepoche in dieser Region (1364) verkauften die Wettiner die Burg an zwei Döbelner Ritter. 1368 ging die Anlage in den Besitz der Herren von Schönberg über. Die Sachsenburg in ihrer heutigen Gestalt ließ Caspar von Schönberg († 1491) durch den sächsischen Baumeister Hans Reynhart auf den Resten der älteren Burg etwa um 1480 (lt. dendro) errichten. Eine Inschrift in der Kapelle weist darauf hin, dass der Bau 1488 als gotisches Wohnschloss vollendet wurde. Seit 1610 diente das Schloss als Verwaltungsbau des kurfürstlich-sächsischen Amtes Sachsenburg mit Frankenberg. Der kleine Verwaltungsbezirk umfasste allerdings nur zehn Ortschaften. Während des Dreißigjährigen Krieges wurden die erste und die zweite Vorburg zerstört und das Schloss geplündert. Nach der Aufgabe als Verwaltungssitz (1864) setzte eine Phase wechselvoller Nutzungen ein. Ab 1864 wurde das Schloss als Gewahrsam für jugendliche weibliche Gefangene geführt und im Jahre 1867 wurde hier eine Straf- und Korrektionsanstalt eingerichtet. Das Anwesen blieb bis zum Jahre 1926 nur Gefangenen vorbehalten, wobei es sich ab 1914 um Kriegsgefangene (Russen, darunter Akademiker und Studenten der Bergakademie Freiberg, Engländer, Serben) handelte. 1926 ließ das Land Sachsen die Sachsenburg zu einem Volksschulheim umnutzen. 1933 befand sich hier kurzzeitig ein Schutzhaftlager, das später in eine Spinnerei an der Zschopau verlegt wurde (KZ Sachsenburg). Seit Mitte der 1930er Jahre diente es der NSDAP als Gauführerinnenschule der Nationalsozialistischen Frauenschaft (N.S.F.) Sachsen. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Schloss dann als bakteriologisches Institut (Außenstelle des Robert-Koch-Institut) genutzt. Nach Kriegsende diente die Sachsenburg als Wohnort für Umsiedler bevor 1947 ein Jugendwerkhof eingerichtet wurde, der bis 1967 bestand. Ab 1968 war das volkseigene Wohnungsbaukombinat Dresden Herr über das Schloss, welches das Schloss als Kinderferienlager und Schulungsheim nutzte. Momentan wird das Schloss denkmalpflegerisch aufgenommen. Geplant ist, das Schloss nach der Sanierung als Museum sowie als Bildungs- und Kongresszentrum mit Gastronomie und Hotellerie zu nutzen.

Fotos

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